Belle Epoque Paris um 1900

10. April 2022  

Klavierabend und literarische Lesung aus Werken von Colette

Colette Notes de tournée

Eine musikalische und literarische Reise ins Paris um 1900

 

Claude Debussy Arabesque

 

Lili Boulanger Cortège

 

Maurice Ravel Sonatine II. Mouvement de Menuet

 

Maurice Ravel Sonatine I. Modéré

 

Claude Debussy aus den Préludes: - La Puerta Del Vino

 

Claude Debussy aus den Estampes: - La soirée dans Grenade

 

Manuel De Falla Canción

 

Claude Debussy aus den Préludes: - Les collines d’Anacapri

 

Erik Satie « Je te veux » Valse chantée

 

Maurice Ravel À la manière de … Emmanuel Chabrier

 

Maurice Ravel Jeux d’eau

 

Maurice Ravel Pavane pour une infante défunte

 

Francis Poulenc 3. Novelette in E moll

Colette

Notes de tournée

ist eine musikalische, inszenierte Lesung mit Texten von Colette, Icône der Belle-Epoque, Variétékünstlerin, Journalistin und später eine der größten Schriftstellerin Frankreichs, sowie Werken von Boulanger, Ravel, Debussy und De Falla- alles Zeitgenossen Colettes und revolutionäre Künstler*Innen und Freidenker*Innen, die sich gegenseitig zu ihren Meisterwerken inspirierten. Gleichzeitig ist diese musikalische Reise auch eine generelle Liebeserklärung an das live erlebte Kulturereignis.

 

Colette

 

"Colettes Leben. Skandal auf Skandal. Und dann nimmt alles eine neue Wendung, und sie wird zum Idol": So umriss der Künstler Jean Cocteau die rauschhafte Vita einer Frau, die Frankreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts elektrisierte wie keine zweite. Weil sie, inWortund Tat, kaum je ein Tabu ausließ.

 

Geboren 1873 in einem Dorf im Burgund, wurde Gabrielle-Sidonie Colette von ihrem literarisch interessierten Vater, sowie vor allem von ihrer klugen, verständnisvollen aber auch manchmal erdruckenden Mutter, namens Sido, sehr geliebt und gefördert.

Mit 20 heiratete sie Henry Gauthier-Villars, der sich in Paris einen gewissen Namen als Literat und Salonlöwe gemacht hatte und lernte in dem brausenden Paris der Belle Epoque alle bedeutenden Musikern und Künstler dieser Zeit kennen. Ihr Mann entdeckte schnell ihr

Schreibtalent. Unter seinem Pseudonym „Willy“ verfasste sie seit 1896 eine Serie von 4 zunehmend erfolgreichen Romanen, die in der Ich-Form und mit vielen autobiographischen Elementen die Geschichte einer jungen Frau „Claudine“ erzählen.

"Ich habe es satt. Ich will machen, was ich will. Meinetwegen nackt tanzen… Ich will traurige und keusche Bücher schreiben, in denen es nur Landschaften gibt, Blumen, Kummer, Stolz und die Unbefangenheit der Tiere.“

 

Sie nahm Unterricht beim Pantomimen Georges Wague, ließ sich scheiden und gastierte von 1906 an sechs Jahre lang mit Mimodramen auf zahlreichen Variétébühnen in Paris und der Provinz.

1909 begann sie mit La Vagabonde („Die Vagabundin“) einen weiteren autobiografischen Roman, in dem sie die Existenz einer enttäuscht geschiedenen Ehefrau, Varietékünstlerin darstellt. La Vagabonde, die zunächst im Feuilleton einer Zeitschrift erschien, kam 1910 in die engere Wahl für den renommierten Literaturpreis Prix Goncourt und bedeutete den Durchbruch Colettes als Autorin.

Auch als Journalistin war sie nun gefragt und erhielt eine eigene Rubrik im Feuilleton der Pariser Tageszeitung Le Matin.

Allmählich wurde Colette zur großen alten Dame der französischen Literatur der ersten Jahrhunderthälfte. Sie schrieb und publizierte, wurde gelesen und verfilmt, hielt Vorträge und reiste, geehrt wie kaum eine andere Schriftstellerin vor ihr.

So wurde sie 1945 als zweite Frau eines der zehn Mitglieder der Académie Goncourt, im Jahr 1949 deren Vorsitzende.

„...wichtig ist nur, dass ich etwas freilege und ans Licht ziehe, das kein menschliches Auge vor dem meinen erblickt hat…“

 

Aurélie Namont

Die Pianistin Aurélie Namont wird sowohl in ihrer Heimat Frankreich als auch in Deutschland für Ihre sehr persönliche und intensive Musikalität geschätzt. Zwei Schwerpunkte kennzeichnen ihr Konzertrepertoire, die unmittelbar ihre Biographie widerspiegeln: französische Musik steht für die Herkunft aus der Normandie und die Studienzeit in Paris, die Werke der deutschen Komponisten für das Leben in Deutschland.

Als Solistin, mit Orchester oder als Kammermusikerin tritt sie in ganz Europa auf: Laeiszhalle-Hamburg, Gewandhaus-Leipzig, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Musiktage Hitzacker, Rye Arts Festival, Peasmarsch Chamber Music Festival, Festival d’Aix-en-Provence, Jeunes Talents-Paris, Radio-France, Festival Autour d’un Piano-Normandie...

 

Aurélie Namont ist Preisträgerin zahlreichen internationalen Wettbewerbe: Charles Hennen- Nedderland, Schubert und die Moderne-Graz, Internationaler Kammermusikwettbewerb- Hamburg, Annemarie und Hermann Rauhe Preis, Berenberg Bank. Sie ist Stipendiatin der Alfred Toepfer-Stiftung, der Yehudi Menuhin Stiftung „Live music now“ und der Franz Wirth-Gedächtnis-Stiftung.

 

Während Ihres Studiums in Frankreich entdeckte sie neben ihrer solistischen Tätigkeit eine große Leidenschaft für Kammermusik und Lied. Sie wurde schnell von Ensembles und Musikern wie z.B. Beaux-Arts Trio, Quatuor Ludwig, Florestan Trio, Trio Jean-Paul, Tokyo String Quartett, Pierre-Laurent Aimard, Anatol Ugorsky, Pascal Devoyon, Burkhard Kehring entdeckt und gefördet. Nach ihrem Studium am Conservatoire Paris, führte sie ihr musikalischer Weg an die Musikhochschule Hamburg zu Prof. Evgenj Koroliov, der zu ihrer größten Inspiration werden sollte.

 

Véronique Elling

Véronique Elling ist diplomierte Schauspielerin und Konzertsängerin. Seit 20 Jahren konzipiert, schreibt, inszeniert, spielt und singt sie in unterschiedlichen Theater- und Musik-Projekten. Sie erhielt ihre musikalische Ausbildung am Konservatorium ihrer Heimatstadt Montpellier, studierte dort Theaterwissenschaften und Literatur bis zum Bachelor und absolvierte imAnschluß ein Schauspielstudium in Hamburg.

 

Seitdem gastierte sie vielfach auf internationalen Bühnen, unter anderem in Paris, Avignon, Lyon, Brüssel, Köln, Heidelberg, Berlin, Hamburg, Zagreb, Teheran, Beirut und Brasilien. Ihre charakteristische Authentizität und ihre außergewöhnliche Vielseitigkeit haben aus ihreine künstlerische Grenzgängerin gemacht. 

Seit 2012 widmet sie sich mit ihrem Quartett Elling&Band dem klassischen französischen Chanson von Piaf & co in neuen Arrangements. Mit ihrer 2017 verfassten „Marseillaise de l’Espoir“, einer neuen friedvollen Fassung der französischen Hymne, setzte sie ein entschiedenes Zeichen gegen Gewalt und konnte den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und den deutschen Vize-Kanzler Olaf Scholz begeistern.

 

2020 erscheint das mit ihrem Lebensgefährten, dem Pianisten Henrik Giese gemeinsam komponierte Konzept- Album Opus1 – gewidmet ihrem verstorbenen Sohn Victor. Véronique Elling ist seit 12 Jahren Dozentin in der professionellen Ausbildung von Schauspieler und Sänger und unterstützt die Sänger und Sängerinnen des NDR-Rundfunkchors sowie zahlreiche Solisten bei der Einstudierung von französischer Musik.

 

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