wasser musiken

06. Mai 2023  

norddeutsche sinfonietta

Konzert und Gesang

wasser·musiken      

Ein Projekt der norddeutschen sinfonietta

Sopran: Maria Johannsen – Leitung: Christian Gayed

»Wasser ist die wertvollste Ressource unseres Planeten«. Dieser Satz steht prominent auf einer Homepage der Bundesregierung, um schon Grundschülern die Bedeutung und einen nachhaltigen Umgang mit dem kostbaren und immer knapper werdenden Gut beizubringen.

Erst seit relativ kurzer Zeit – seit dem Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert – mangelt es auf der Erde zunehmend an Wasser: Neben der Landwirtschaft, konkurrieren Industrie sowie ein explodierendes Bevölkerungswachstum um den lebenswichtigen Rohstoff. Dieser verbraucht sich zwar nicht wie andere Rohstoffe: Durch den Wasserkreislauf bleibt die Grundmenge im Prinzip gleich. Aber natürlich ist das wert- volle Nass sehr ungleich verteilt.

Zugleich drohen weltweit Wirbelstürme und Überschwemmungen, in Küstennähe wie in Mittelgebirgen. Und dazu haben die Weltmeere – und vor allem ihre Bewohner – ein Müllproblem: Statistisch landet dort jede Minute die Ladung eines Müllwagens voller Plastik – Müll, der auf Jahrzehnte hinaus nicht verrottet …

Zum einen will das neue Programm der norddeutschen sinfonietta auf diese Um- stände hinweisen, es gibt aber auch mehrere Gründe, zu feiern: So entstand vor genau 300 Jahren die Hamburger Ebb’ und Flut-Suite Georg Philipp Telemanns; damals geschrieben aus Anlass des 100. Geburtstags der Hamburger Admiralität.

Kurz zuvor schrieb sein Zeitgenosse Georg Friedrich Händel für eine Lustfahrt seines Königs auf der Themse die 21 Sätze seiner berühmten Wassermusik, die auf einem Begleitschiff mit rund 50 Musikern aufgeführt wurde – und wegen des großen Anklangs zweimal wiederholt werden musste.

Ergänzt werden die barocken Stücke durch Wasser-Lieder von Franz Schubert, Edvard Grieg und – zu seinem 150. Geburtstag – von Sergej Rachmaninoff.

Einen Ausflug in’s 21. Jahrhundert machen wir mit einem Stück des jungen Schleswig-Holsteinischen Komponisten Claus Woschenko aus der Plöner Wassermusik von 2021.     

Schließlich steht ein impressionistisches Klangbild des Katala- nen Eduardo Toldrà auf dem Programm: Vistas al mar – Blicke auf’s Meer. Und auch das Adagio von Samuel Barber; berühmt geworden als Trauermusik, als sie zu John F. Kennedys Tod ge- sendet wurde. Und Anlass zur Trauer gibt es bei dem Thema ja durchaus. Zugleich belegen Quellen, dass das Stück vom Komponisten als Klangbild eines anschwellenden Stromes gedacht war – also ebenfalls große Wassermusik.

Rückblicke